Intel Turbo Boost und das Ruckeln in CS:GO
Seit dem sogenannten „Creators Update“ von Windows 10 wird man dazu gezwungen „Intel Turbo Boost Max 3.0 Technology“ zu verwenden. Was steckt hinter dem langen Namen? Dies ist eine kleine Software, die einer modernen CPU zu mehr Leistung z.B. in Spielen verhelfen kann bzw. soll. Und wie funktioniert das Ganze?
Mehr Takt bitte
Als kleines Beispiel dient meine CPU (Intel Core i7-6800K, 6 Kerne, 12 Threads). Mit vielen Kernen bzw. Threads (Multithreading) verfügt sie über jede Menge Leistung. Diese können vor allem optimierte Programme z.B. für das Rendern von Videos nutzen. Computer-Spiele greifen in der Regel aber nicht auf die volle Power der vielen Kerne zurück. Spiele sind meist auf vier Kerne optimiert und profitieren daher mehr von einem hohem Takt einzelner Kerne. Eventuell ist dies mal wieder den Konsolen geschuldet. So versprechen 4x 4,0 GHz oft mehr Leistung (bzw. FPS) als 6x 3,5 GHz.
Milchmädchen-Rechnung:
4x 4,0 GHz = 16 GHz
6x 3,5 GHz = 21 GHz
Trotz der potentiell höheren Gesamtleistung können Spiele oft davon nicht profitieren. Mir ist einzig die Battlefield-Reihe mit der Frostbite-Engine bekannt, die auch von mehr als vier Kernen profitiert.
Intelligente Lösung
Daher hat sich Intel etwas einfallen lassen: Turbo Boost 3.0. Zusammen mit einer Software unter Windows ist es möglich den Fokus auf weniger Kerne und höheren Takt zu legen. Entsprechend werden einige Kerne herunter- und einige hochgetaktet. Das klingt auf dem Papier zunächst super. Aber dies kann auch Nachteile mit sich bringen. So zum Beispiel in Counter-Strike: Global Offensive.
Viele Frames, viel Ruckeln
Nach dem „Creators Update“ fand ich das Turbo Boost Programm in meiner Taskleiste. Ich habe mir zunächst nichts dabei gedacht und beließ diese auf meinem PC. In CS:GO bemerkte ich zunächst keinen Nachteil. Im Gegenteil, ich hatte tatsächlich mehr FPS und alles lief wie es sollte. Nun bin ich bekanntermaßen aber auch Streamer. Und immer wenn ich gestreamt habe lief CS:GO wie ein Sack Schrauben. Zwar waren die FPS hoch, aber das Ganze Spiel war von einem Ruckeln durchzogen. Nach einiger Recherche bin ich dann auf das Turbo Boost Programm gestoßen. Nachdem ich dieses dann deaktiviert habe, bzw. die Prozesse in Windows beendet habe, lief CS:GO wie gewohnt auch während des Streamens.
Der Versuch die Software zu deinstallieren ist bisher gescheitert, da sie nach einem Neustart bereits wieder installiert ist. Vielleicht reicht es auch bereits die Harken aus den Feldern „Enable“ und „Foreground App Has Priority“ zu nehmen. Das gilt es noch zu überprüfen.
Im Nachhinein macht das ganze Problem auch Sinn. Durch Turbo Boost 3.0 hat sich die CPU auf CS:GO konzentriert. OBS Studio mit seinem x264-Kodierungsprozess blieben also nur noch die heruntergetakteten Kerne. Entsprechend dürftig war das Spielgefühl trotz hoher FPS.